Wer «Holzschnitt» oder «Lithographie» hört, denkt oft an Kunst aus längst vergangener Zeit – zu Unrecht. Zahlreiche Künstler:innen verwenden bis heute historische Techniken, die sie innovativ mit zeitgenössischen Verfahren verschmelzen. Im Gespräch mit den berühmten Künstlerinnen Christiane Baumgartner und Shirana Shahbazi erkundet die Kuratorin der Ausstellung, Linda Schädler, wie die beiden Künstlerinnen technisch, aber auch thematisch vorgehen.

Christiane Baumgartner wurde 1967 in Leipzig (Deutschland) geboren. Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst und schloss 1999 ein Masterstudium im Fach Printmaking am Royal Collage of Art in London ab. Baumgartner ist vor allem für ihre monumentalen Holzschnitte auf der Grundlage eigener Filme und Fotogramme bekannt. 2005 widmet ihr die Ikon Gallery in Birmingham eine wichtige Einzelausstellung und 2006 beteiligt sich die Künstlerin an der Gruppenausstellung „Eye on Europe“ im MoMa in New York. Darüber hinaus wurden ihre Arbeiten im Museum of Fine Arts in Boston (2023), im Metropolitan Museum of Art in New York (2021) bei der Biennale Manif d’Art in Quebec City in Kanada (2019), im Goethe-Institut in Hanoi (2012) und im Museum Franz Gertsch in Burgdorf (2011) ausgestellt.

Christiane Baumgartners Werke wurden weltweit in mehr als 50 öffentliche Sammlungen aufgenommen, wie etwa in der Albertina in Wien, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris, in den Staatlichen Museen zu Berlin, im British Museum und im Victoria and Albert Museum in London, in der Whitworth Art Gallery in Manchester, im MoMA und im Metropolitan Museum of Art in New York, im Museum of Fine Arts in Boston, im Hammer Museum in Los Angeles und in der National Gallery Victoria in Australien. Christiane Baumgartner lebt und arbeitet in Leipzig.

Shirana Shahbazi wurde 1974 in Teheran geboren. Die international anerkannte Künstlerin lebt und arbeitet in Zürich. Mit ihren Arbeiten ist die weltweit in öffentlichen Sammlungen vertreten, wie im Aargauer Kunsthaus in Aarau, im Guggenheim Museum und im MoMa in New York, im Kunsthaus in Zürich, in der Tate Modern in London und im Sprengel Museum in Hannover. Einige ihrer wichtigsten Ausstellungen beherbergten internationale Kunstinstitutionen wie das MoMa in New York, das Hammer Museum in Los Angeles, die Barbican Art Gallery in London und die Biennale in Venedig. Gemeinsam mit Manuel Krebs publizierte sie mehrere Künstlerbücher und Monografien. 2019 wurde Shirana Shahbazi mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.

Dr. Linda Schädler ist seit 2016 Leiterin der Graphischen Sammlung ETH Zürich, wo sie mehrere Ausstellungen an der Schnittstelle zu anderen Disziplinen kuratiert hat, darunter Die unterschätzte Horizontale. Das Gesims in Kunst und Architektur (2021). Davor arbeitete sie als Postdoc an der Universität Zürich sowie an der ETH Zürich. Bevor ihre Dissertation James Coleman und die Anamorphose. Der Blick von der Seite erschien (2013), war sie im Kunstmuseum Basel als wissenschaftliche Mitarbeiterin Sammlung und im Kunsthaus Zürich als Kuratorin / Assistenzkuratorin tätig.